Mittwoch, 1. Dezember 2021

Die Mädchenbibel - Buchvorstellung

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Es weihnachtet sehr und manch einer denkt bestimmt schon (oder noch?) über ein geeignetes Geschenk für die Lieben nach.

Ein beliebtes Geschenk für religiös interessierte Kinder ist dabei sicherlich immer auch die eigene Bibel und meine Tochter hatte sich auch vor einigen Jahren eine ganz für sich allein gewünscht.

Jetzt habe ich eine ganz neue im Handel entdeckt, welche die Problematik aufgreift, dass in der Bibel eigentlich nur sehr wenige Mädchen und Frauen vorkommen, was sicherlich nicht böse gemeint war, sondern der Tatsache geschuldet ist, dass das Buch der Bücher vor mehreren hunderten und tausenden Jahren damals in einer patriarchalisch-orientierten Welt entstanden ist.


Wie cool ist es da (und bestimmt längst überfällig), dass Autorin Martina Steinkühler eine Bibel extra (aber nicht nur) für Mädchen geschrieben hat.

Sie hat sich dafür die wenigen Frauen in den Büchern der Bibel vorgenommen und sei es drum, dass jene nur am Rande erwähnt wurden, zum Beispiel als "Magd von ...", und hat die Geschichte einfach versucht, aus deren Perspektive zu erzählen.

Und ich finde, das ist ihr gelungen. Man kann sich super in die Charaktere hineinversetzen. Die Sprache ist einprägsam und gut verständlich, flüssig lesbar.

Vor allem aber ist das meiner Meinung nach überhaupt nicht nur ein Buch für (Jugendliche) Mädchen sondern für Frauen überhaupt.

Sogar ich als erwachsene studierte Theologin könnte sehr gut mit den Geschichten etwas anfangen und  hatte Freude beim (gemeinsamen) Lesen.

Empfohlen wird der Titel für Leser*innen ab 12 Jahren. Das passt, denke ich, wobei auch meine Elfjährige keine Probleme mit den Texten hat.

„Die Mädchenbibel“ wurde illustriert von Angela Gstalter und ist am 27. September 2021 im Gütersloher Verlagshaus erschienen.


Rein optisch suggerieren das Cover und der Titel vielleicht auf den ersten Blick unter Mädchen-Bibel etwas anderes als eine "echte" Bibel, sondern eher ein Nachschlagewerk für Teenager. Dennoch finden wir es gerade cool, dass das Buch nicht so nach "Religionsbuch" ausschaut und Lust darauf macht, es (stolz) in die Hand zu nehmen.

Umso überraschender fand ich, wie tiefgründig die Texte sind und wie nah sie bei aller Andersartigkeit an der Originalvorlage sind. - Will sagen: Die theologische Bedeutung wird nicht verfälscht.

Durch die Übernahme weiblicher Protagonistinnen schafft Steinkühler ein hohes Maß an Empathie bei der Leserin.

Meine elfjährige Tochter wünschte sich noch deutlich mehr (farbige!) Abbildungen, so die auch ernstzunehmende Kritik aus dem jungen Lager. :-D

Ich als Religionslehrerin wünsche mir noch mehr solche Bücher, die auch uns Mädchen und Frauen mehr in den Fokus rücken.

2 Kommentare:

Ich freue mich immer sehr über eure lieben Kommentare und versuche so viele wie möglich davon zu beantworten.
Auch wenn das nicht immer klappt, lese ich ganz bestimmt jeden einzelnen mit Freude, denn jedes liebe Wort von euch ist mir wichtig!
♥Alles Liebe, eure pamelopee! ♥

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