Sonntag, 22. September 2013

Champignons im Garten - oder Kann man Giftpilze essen?


Letzte Woche kam mein Mann aus dem Garten und hatte ein paar Pilze dabei!
- Erstmal nicht ungewöhnlich!!!
Zum Einen sammelt er öfter (heißt, jeden Herbst) mal ein paar Champignons (eine Eigenschaft, die er seltsamerweise von MEINEM Vater "geerbt" hat), zum Anderen steht unser neuer (!) Rasen blöderweise fast das ganze Jahr über voll Pilze! - Blöderweise deswegen, weil es sich da normalerweise nicht um essbare Pilze handelt :-(
- So glauben wir zumindest!
Da wir nur Champignons mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit als solche identifizieren können, werden in unserer Familie auch nur diese gesammelt. Alle anderen gelten, wohlgemerkt, BEI UNS (!) als giftig! (Eine reine Selbstschutzmaßnahme!!!)

An dieser Stelle einmal eine kleine Anekdote aus meiner Kindheit:

Eine Schulfreundin und ich spielten im herbstlichen Wald, der seinerzeit über und über mit den herrlichsten bunten, farben- und formenprächtigsten Pilzen garniert zu sein schien. Hier ein Fliegenpilz, da ein Wasweißich, dort ein grünes knubbeliges Etwas, ... . -Ein Paradies für Kinderaugen!
Also kurzerhand wieder nach Hause geradelt und eine Plastiktüte geholt. Immerhin war der Entschluss gefallen, Pilze zu sammeln :-) - Papa tat das ja schließlich auch immer!
Und dann immer rein in die gute Tüte, ... was der Wald so hergab!
Abgepflückt -nicht geschnitten, wie eigentlich üblich- und ja, heute als Erwachsenen ist mir auch klar, dass das mit Naturentnahmen ja so eine Sache ist, ... .
Als die erste Tüte voll war, wurde die zweite befüllt!
Und dann , Gott stand uns bei, dass wir diese Eingebung hatten,sind wir zu einem alten Mann in der Nachbarschaft meiner Freundin gefahren, der, so wusste diese, sich mit Pilzen auskannte.
In seiner Küche durften wir Platz nehmen. Dann hat er erst mal eine alte Zeitung auf seinem Küchentisch ausgebreitet. Alle Pilze wurden darauf verteilt, sortiert, gruppiert, ... .
Und wir dachten schon, toll das sind ja viele Pilze, da auf der essbaren Seite :-)
Und dann hat uns der nette Herr alles mögliche erklärt über die Pilze, wie sie hießen, dass wir sie hätten schneiden müssen, welche ungenießbar seien (FAST ALLE!), welche giftig waren (erstaunlicherweise, weniger, als vermutet) und welche(r) essbar!
Antwort: EINER (!)
Sage und schreibe 1 (ein) einziger Pilz war essbar und den, so der Kundige, sollten wir nun, nachdem er zusammen mit den giftigen in einer Tüte lag, nun doch lieber auch nicht mehr essen!
Damals lernte ich noch, Pilze solle man lieber in einem Körbchen transportieren. (Wir sammeln heute immer noch in Tüten :-)

Aus dieser Kindheitserinnerung, die ich selbstverständlich auch mit meinem heutigen Gatten geteilt habe, heraus erklärt sich nun eine gewisse "Vorsicht" im Umgang mit Pilzen.

Nun ist es aber so. Wenn man seit früher Kindheit immer wieder die Pilze, die der Vater anbrachte gegessen, gesehen, gerochen, ja gar verlesen, gesäubert, mit zubereitet hat, mit gesammelt hat, ..., kennt man diese dann auch irgendwie gut und entwickelt doch ein gewisses Vertrauen in selbst gesammelte Wiesenchampignons (zumal auf der eigenen Wiese wachsend!)

Ich krieg' den Faden nicht mehr zum Beginn meiner Geschichte!
Also nochmal kurz zurück:

Mann hat Pilze gesammelt.
Frau freut sich. Ist aber skeptisch, da im heimischen Garten sonst eher nur "Giftpilze" wachsen.
Ebenfalls kurios: Diese Champignons wachsen, ganz anders als Frau und Mann das bisher so erlebt haben, in sogenannten Hexenkreisen* völlig rund, wie mit dem Zirkel aufgezeichnet! - Schon ein wenig gruselig. Mehrere Kreise davon zieren nun unseren Rasen.
Frau entschließt sich dennoch die Pilze zuzubereiten (wegen der langen Erfahrung!), Mann ist plötzlich dagegen (obwohl er sie doch ins Haus brachte, weil er sie wegen seiner Erfahrung für essbare Champignons hielt).
Weil Mann plötzlich zweifelt, beginnt Frau auch zu zweifeln.

In Ermangelung anderer Ideen, was man kochen könnte und in Ermangelung besserer Zutaten, habe ich mich nach reiflicher Überlegung (Schlussfolgerung: Wir können uns doch nicht beide irren, schließlich "kennen" wir die Pilze ja schon ein paar Jahrzehnte!) nach über einer Stunde dazu durchgerungen, die Ernte auf einer vegetarischen Pizza (Das Rezept gibt es hoffentlich bald hier .- Geht auch ohne "Giftpilze" * grins*) zu servieren.
Dann mein Mann, wieder skeptisch: "Die Kinder essen die aber nicht!"
Meine Tochter liebt Pilze jeder Art und hat sich vom Verzehr nicht abbringen lassen. - Gut, dann wenigstens der Kleine nicht!
Wie konsequent ist das denn bitte!?!? Sollte es sich um Giftpilze gehandelt haben, wäre der arme Kerl jetzt Waise UND hätte sogar noch seine Schwester verloren!

Die Pilze haben übrigens vorzüglich geschmeckt - nach Champignon(!) und waren durchaus bekömmlich :-)

Eine andere kleine Pilzanektode aus meiner Kindheit:
Eine gewisse Unsicherheit beim selbstgesammelten Pilzgericht schwang auch bei uns zu Hause schon immer mit!
Mein Vater berichtet auch heute noch gern von einem Kumpel, der darauf schwor, einfach immer eine Zwiebel mit anzubraten. Sollte, so dessen Theorie, sich ein giftiger unter all den Pilzen befinden, würde sich angeblich die ganze Ladung blau färben. - Keine Ahnung, was dran ist an der Geschichte?
Zwiebel haben wir immer mitgebraten, schon wegen des Geschmacks! Blau wurde nie was. Und genießbar war es bisher immer :-)

* Heute hatten wir Besuch und unsere "Kornkreise" sorgten dann auch noch für einiges Aufsehen! Waren Aliens in unserem Garten? Hexen? Luzifer? - Ich muss doch morgen mal versuchen, ob ich das nicht mal im Bild festhalten kann, wie die Pilze da ihre Kreise ziehen!

Nachtrag
Festhalten im Bild hat geklappt:  http://pamelopee.blogspot.de/2013/09/seltsame-kreise-aliens-in-unserem-garten.html

8 Kommentare:

  1. Uff, seid ihr mutig. Wohl bekomms ;)! Aber sehr unterhaltsam für uns ;)

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  2. Ich hätte das nicht gegessen, glaube ich. Sehr mutig. Bei uns wachsen auch immer Pilze auf der Wiese. Auf die Idee, diese zu essen, bin ich noch nicht gekommen. Vielleicht sind das ja auch Champignons...? Ich schicke Dir bei Gelegenheit mal ein Foto. :-) LG, Nadine

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    1. ICH werde mich hüten, die Pilze nach Essbarkeit zu beurteilen - erst recht via Foto! - Im Zweifel sind´s "Giftpilze" :-)

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  3. Das würde ich mich ja nicht trauen. Aber bei uns wachsen eh keine Pilze im Garten, da erübrigt sich das. Auf das Rezept bin ich gespannt. Vielleicht schmeckt die Pizza ja auch mit gekauften Pilzen.

    Liebe Grüße
    Rebecca

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  4. Wir haben auch noch nicht daran gedacht, die Pilze vom Rasen zu essen. Alle Achtung, ich hätte mich das nicht getraut. Schöner Text.

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  5. Ja, der Post gefällt mir auch gut! ich hatte ihn allerdings schon gelesen. jetzt muss ich nochmal zum Kürbis...

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  6. Also bei mir haben die Pilze noch nie Überhand genommen. In manchen Jahren sind's mal mehr mal weniger, aber ich finde sie einfach nur dekorativ. Meine Pflanzbeete oder der Rasen wurden dadurch auch noch nie beeinträchtigt.

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    1. So ist das bei uns auch. Ich beobachte das ja nun schon seit bald sieben Jahren. Da kann ich dir nur zustimmen.
      Ganz liebe Grüße vom pamelopee-Blog schickt dir Pamela

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♥Alles Liebe, eure pamelopee! ♥

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