Schon als Kinder hatten meine Schwester und ich diesen leckeren Eintopf heiß und innig geliebt. Zum Glück ist das Rezept dazu in mein Erbe übergegangen, sonst wäre dieses herbstliche Geschmackserlebnis bereits vor Jahren verloren gewesen!
Am besten schmeckt Apfelsuppe aus einer Mischung diverser Falläpfel, am besten von Bäumen verschiedenster Sorten (mehlig, säuerlich, süß, fest, mürbe, ...) - Die Mischung macht hier den Geschmack :-) . Ich habe aber auch schon gekaufte, sortenreine Äpfel verwendet, denn auch das geht.
Glücklicherweise befinden sich im elterlichen Garten einige alte Apfelbäume, so dass ich zu dieser Jahreszeit dort jederzeit kostenloses, ungespritztes leckeres Obst finde. (Der eingefleischte Supermarktkunde hätte damit jedoch so seine Probleme. Ich selbst spreche da aus der Erfahrung meiner Jugend. Denn damals mussten Äpfel auch für mich, groß, gleichmäßig, eben, .., einfach schön aussehen. - Meinetwegen gespritzt, behandelt, genmanipuliert, ... . Damals punkteten bei mir die äußerlichen Attribute der Frucht. Heute sehe ich das etwas anders, obwohl ich mir schon immernoch gern die schönsten rauspicke.)
Der Hunger nach Apfelsuppe trieb mich also mal wieder in die heimatliche Waschküche, wo praktischerweise schon ein Eimer mit aufgelesenen Äpfeln bereitstand, denn auch meine Eltern mögen ab und zu ein Apfelmus, einen Apfelkuchen und dergleichen. Dazu taugt das Fallobst nämlich vorzüglich. Zum Lagern ungeeignet, da die Druckstellen unheimlich schnell faulen, müssen diese Gartenfrüchte recht zügig verarbeitet werden.
(Aber ich schweife ab!)
Glücklicherweise für mich, weil ich eigentlich nicht der Typ bin, der gern im herbstlichen Regen im matschig-kalten Bauerngarten herumtrapst, nur weil er ein paar Äpfel für's Mittagessen braucht :-)
Also organisierte ich schnell eine Tüte und füllte sie, bescheiden wie ich ja bin, mit etwas über der Hälfte der Ernte meine Mutter - Schließlich möchte diese ja auch noch etwas von ihrer Sammelmühe haben :-)
Dann wurde die Beute erstmal nach Hause gekarrt und weil ich dann doch keine Lust mehr zum Kochen hatte, kamen die Äpfel übergangsweise ein paar Tage in die Garage. - Tüte offen, versteht sich! Die sollten doch nicht faulen, wo sie ja eh schon mit Druckstellen gesegnet waren. In den Folgetagen wurden die Früchte dann erst mal wieder vergessen. (Das hätte ein trauriges Schicksal werden können! - Wie es doch den armen Zwetschgen ergangen ist, die mein Mann im letzten Monat bei seinen Eltern gepflückt hatte. Sie lagerten weit über vier Wochen in einem (ja, man möchte fast sagen)
Heute kam dann die große Erkenntnis: Ich habe ja noch Äpfel liegen!!! Wenn die nicht zu Pflaumen werden sollen (oder so ähnlich), muss ich schnell handeln!
Also habe ich kurzerhand
Nebenbei schon mal Zwiebel- und Schinkenwürfel in Butter angedünstet. Und vergessen. Bei dem Gequesele! Was riecht denn hier so? Mist, die Platte ist noch (oder wieder?) an. Habe ich die echt nicht ausgemacht, oder hat der Lütte sie eingeschaltet??? Alles nochmal gut gegangen, Puh! - Kind quengelt immer noch! "Mama ist gleich fertig!"
Dann noch schnell Apfel- und Kartoffelwürfel in den Topf geschmissen, Salz und Zucker dazu, Herdplatte wieder anschalten. ... Endlich fertig! ... Nein, doch nicht! Noch schnell den riesigen Berg an Küchenabfällen beseitigen, Arbeitsplatte abwischen, ... "Mama ist gleich fertig!" (Kind versucht noch immer, sich geräuschvoll an mir hochzuziehen!!!) ... die letzten Arbeitsgeräte notdürftig erstmal AUF der Spülmaschine (IN geht nicht, wenn Kind dabei ist, weil dieses dann versucht, hinein zu krabbeln oder mit dem schmutzigen Geschirr spielt!) gestellt, Hände waschen, verrotztes Einjähriges abputzen, ... wieder Hände waschen - Fertig! (Mindestens im zweifachen Sinne des Wortes!!!)
Im Anschluss wurde dann mit dem Mini-pamelopee geschmust, gekuschelt und gespielt. - Das hatte er sich ja schließlich redlich verdient ;-)
Und wenn ihr jetzt auch Appetit auf eine warme, dampfende, duftende, herbstliche Apfelsuppe bekommen habt, dürft ihr sie gerne nachkochen (Link zum Rezept siehe oben im Text) und ich schwöre: Ohne "Beinkraken" ist das gar nicht so schwer! :-)
Toll geschrieben hihi
AntwortenLöschenLG
Katja
Wie immer super unterhaltsam. Grinsen geht nicht mehr weg....:-)
AntwortenLöschenDanke euch beiden für's Lesen! Freut mich, dass ich euch ein wenig unterhalten konnte :-)
AntwortenLöschenDas klingt ja nach einem entspannten und völlig langweiligen Kocherlebnis :D Sieht sehr lecker aus.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Rebecca
Soll ich dir den Mini mal zum entspannenden Kochen ausleihen ;-)
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