Als Eltern ist man ja immer wieder bestrebt, die Kinder an eine gesunde Ernährungsweise heranzuführen und ihnen ein vielseitiges Nahrungsangebot zu bieten, um ihnen eine möglichst gute Entwicklung zu ermöglichen.
Leider gibt es unter den Kleinen (und Größeren) auch immer wieder jene, die sich am liebsten ausschließlich von Pommes und Nudeln (OHNE Tomatensoße!) ernähren möchten und dann sind da natürlich auch noch die eisernen Gemüseverweigerer.
Diesem Thema widmet sich unter anderem ein Ratgeber der
Verbraucherzentrale.
"Mit Kindern essen" ist gegliedert in einen Theorieteil, der wichtige Elternfragen aufgreift und nützliche Informationen über kindliche Bedürfnisse und heimliche "Gäste" am Esstisch gibt und einem "Praxisteil" mit 120 vegetarischen und wirklich einfachen und gut nachkocbaren Rezepten für die ganze Familie.
Ich finde, ein wichtiges Thema! Wenn auch ich zugeben muss, dass meine Familie (bisher!) von solchen "Ess"-kapaden meiner Kinder verschont geblieben ist.
Die beiden pamelopee-Kinder (3 und 5) essen wirklich ALLES!
Von Knoblauch-gefüllten Oliven über Fisch und Meeresfrüchte bis hin zum aromatischen Blauschimmelkäse. Salat, Gemüse, Rohkost, Rinderfilet und Wackelpudding selbstverständlich eingeschlossen. :-D
Warum das so ist, kann ich tatsächlich nur vermuten, indem ich schaue, was bei uns vielleicht (?) anders läuft als in manchen anderen Familien.
Da sind zum Beispiel erst mal mein Mann und ich, die selbst so ziemlich alles essen. Vegan, Fastfood, Fleisch, Fisch, Vegetarisch, Bio, Regional, Saisonal, Mediterran ... Ganz egal, hauptsache es schmeckt und probiert wird sowieso schon mal aus Prinzip.
Ganz wichtig dabei die Vielseitigkeit, das Ausgewogene. Eintönigkeit? - Fehlanzeige!
Diese Ernährungsweise haben die Kinder selbstverständlich bei mir bereits im Mutterleib erfahren und schon kurz nach der Geburt während der Stillzeit war klar: DIE vertragen ALLES!
Mama konnte jede Menge Kohl essen, ohne dass Baby 1 oder 2 auch nur den Hauch von Blähungen bekam.
Saure Säfte wie Orange oder gar Grapefruit machen einen wunden Po? - Aber nicht bei meinen beiden Hartgesottenen! :-D
Sobald sie danach verlangten (und das war bei meinem Mini bereits mit 3 Monaten) durften die Kleinen am Familienessen teilhaben, wenn es das Nahrungsangebot her gab.
Kartoffeln, Blumenkohl, Spinat, Kohlrabi, Grießbrei, Gemüsesuppe, Bananen, ... vieles passte schon irgendwie und wenn ein Pürierstab im Haus ist, gibt es da eigentlich kaum Probleme.
Aufessen mussten unsere beiden schon immer und wenn sie wirklich satt waren, kam der Rest halt in den Kühlschrank und wurde zur nächsten Malzeit wieder serviert. Neues gab es nur, wenn alles alle war.
(Das handhaben wir auch noch heute so mit unseren Kindergartenkindern und die Erzieherinnen in der Kita haben schon angemerkt, dass sie es bei unseren mit zwei ausgesprochen unkomplizierten Essern zu tun hätten.)
Wenn die zwei mal was wirklich nicht (mehr) mögen, wie die leicht braun gewordene Banane, wird sie halt püriert und den Kids mit Joghurt gemischt wieder heimlich "untergejubelt" und mit Wonne verzehrt. ;-)
Selbst Kuchenkrümel und Tortenreste erleben auf den Tellern meiner zwei eine Renaissance als Cakepops oder Kuchenpralinen. (Ich bin da mitunter sehr einfallsreich.)
Gegessen wird im Hause pamelopee übrigens (fast) ausschließlich zu den Mahlzeiten, was nicht heißt, dass es bei akutem Hunger zwischendurch nicht auch mal ein Stück Trockenbrot, Gemüse oder Obst geben würde, eben Dinge, die man aus schierer Langeweile wohl eher nicht essen würde.
Außerdem essen wir oft außer Haus, besuchen Restaurants oder Verwandte und Freunde, Mama testet Produkte und erfindet neue Rezepte, ...
Sprich: Hier wird viel (aus-)probiert und das Nahrungsangebot in seiner ganzen Vielfalt (Achtung Wortspiel!) ausgekostet.
Ob es daran liegt? - Vielleicht haben wir aber auch einfach nur Glück!? ;-)
Das Buch von Ernährungsexpertin Edith Gärtjen (Lottas Lieblingsessen, Das Geniale Familien-Kochbuch) zeigt zumindest so einige Punkte auf, mit denen ich absolut konform laufe.
Vielleicht bekommt man auch nicht alles immer so ganz im Alltag umgesetzt und je älter und selbständiger die Kinder werden, wird es sicherlich auch zunehmend schwieriger komplett auf die Ernährung der Kids zu achten.
Da wird bei Oma eine Ausnahme von der Süßigkeitenregelung gemacht und nach der Schule gehen die Großen gemeinsam zur Pizzabude um die Ecke oder kaufen sich vom Taschengeld diese schrecklichen bunten und süßen Kaugummis, die bei Mama wohl nie im Einkaufswagen landen würden.
Aber ein gut brauchbarer Leitfaden für alle, die gewisse Unsicherheiten zu dem Thema verspüren, ist es allemal und ein Blick ins Buch kann sicherlich nicht schaden.
Was mich persönlich allerdings ein wenig stört, ist dass in den Rezepten häufig Jodsalz angegeben wird, zusätzliche Jodgaben aber nicht zwangsläufig und für jeden gut sind.
In einigen Gebieten wird sogar das Trinkwasser "zwangsjodiert".
Man sollte auch bei Jod, wie bei jedem anderen Nahrungsergänzungsmittel auch, darauf achten, ob wirklich ein BEDARF da ist!
Ich zum Beispiel leide an einer unheilbaren Autoimmunerkrankung (wie wirklich verhältnismäßig VIELE andere auch!), bei der Jod zu einer Anheizung einer vorhandenen Entzündung der Schilddrüse und damit zu einer vorzeitigen Zerstörung dieser durch das eigene Abwehrsystem führen kann.
Ich merke das hier auch nur an, weil ich wie gesagt, damit nicht alleine stehe und andere Nahrungsergänzungsmittel werden in den Rezepten ja auch nicht empfohlen.
So wird der Vitaminbedarf beispielsweise über Obst und Gemüse gedeckt.
Auch Jod ist schon in natürlichen Lebensmitteln wie Fisch oder Algen enthalten und wer keinen Fisch mag, könnte beispielsweise ja Gemüsesticks in Reis und Nori-Blätter wickeln, gell. ;-)
In diesem Sinne:
Alles Liebe und einen guten Start ins nahende Wochenende, eure Pamela!
Service:
Edith Gätjen:
Mit Kindern essen: Gemeinsam genießen in der Familienküche
Broschiert, 200 Seiten
Verlag: Verbraucher-Zentrale NRW
ISBN: 978-3863360610
Größe und/oder Gewicht: 14,9 x 2,7 x 21 cm
erschienen: Februar 2016
Der Titel "
Mit Kindern essen" wurde mir freundlicherweise kostenfrei zu Rezensionszwecken via
Blogg dein Buch zur Verfügung gestellt.
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Edit 17.09.2017:
Bei
das-elternhandbuch.de gibt es gerade eine Blogparade zum Thema. Schaut doch mal vorbei!